…vor 30 Jahren in Bad Münder.

Zu einer Zeit ohne Internet, als Grafik noch von Hand gemacht wurde, entschloss ich mich, dem geregelten Leben adé zu sagen und den Schritt in die Selbständigkeit zu wagen. So entstand, zwar nicht in einer Garage, aber in einer kleinen, ehemaligen Abstellkammer, die NK-Werbeagentur in Bad Münder. NK? Genau. Da ich damals ohne Genehmigung des Arbeitgebers die Agentur als Nebentätigkeit gründete, durfte der Name nicht in der Firmierung auftauchen. „Werbung? Na klar!“ war auf der Visitenkarte zu lesen. Daher „NK“… überaus kreativ ;-)).

Diese Vistenkarte entstand händisch mittels Rapidograph, Farbfolien und Letraset-Abreibebuchstaben und wurde fotografisch für den Druck abgenommen. Dafür musste man entweder eine Lithoanstalt oder direkt eine moderne Druckerei aufsuchen und die Vorlage auf den Tisch legen. Computer, geschweige denn Internet und Datenübertragung, gab es nicht. Wir durften damals noch den frischen Duft von Layoutmarkern, Fixogum und Sprühkleber genießen. Ein Meilenstein war die Erfindung von Farbkopierern. Wenn diese dann noch eine Vergrößerungs-/Verkleinerungsfunktion hatten, waren Layouts auf einmal in Windeseile erstellbar. Die Reinzeichnung erfolgte aber immer noch von Hand.

Doch dann war er da – der erste eigene Apple-Rechner. Ein Mac SE 2/20, aufgerüstet auf 4/40… MB! Also 4 MB Arbeitsspeicher und 40MB Festplatte. Damaliger Listenpreis 6489,- DM. Da ich noch einen Studentenausweis hatte, bekam ich den kleinen Desktop-Rechner mit 9 Zoll Monochrombildschirm für die Hälfte. Ein Meilenstein.

Auch heute, nach 30 Jahren extrem schneller digitaler Entwicklung (wie gesagt, Internet war ein Fremdwort) ist die moderne Technik nichts weiter, als der Ersatz eines Bleistifts. Weder strategische Gedanken noch kreative/innovative Ideen sind in irgendeiner Software abrufbar. Ähnlich, wie scharfe Messer alleine keinen exzellenten Koch ausmachen, ersetzt die Adobe Creative Collection (trotz dieses Namens) keine Denkprozesse. Hirnschmalz ist glücklicherweise nach wie vor unverzichtbar.

Ein Mensch allein denkt aber, trotz aller Bemühungen, gerne in eine immer ähnliche Richtung. Also galt es, Mitdenkende zu finden. Wenn man in der Geschichte des Unternehmens von Meilensteien sprechen will, dann gehört der Einzug von Ivonne Woydt in die Agentur mit Sicherheit dazu. Ein Mensch, mit dem es sich trefflich streiten lässt – im allerbesten Wortsinne. Gerade die Tatsache, dass wir durchaus unterschiedliche Ansichten haben, diese aber ausdiskutieren und versuchen, sie aus dem Blickwinkel des anderen zu betrachten, führt zu hervorragenden Ergebnissen. Eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe, die Spaß auf die Zukunft macht. Danke Ivonne!

Wir freuen uns sehr darüber, dass wir über 30 Jahre nicht nur viele Kunden, Partner und ein gutes Netzwerk kennenlernen durften, sondern mit vielen aus diesem Kreis bereits seit Jahrzehnten zusammenarbeiten. Das zeigt uns, dass wir mit unserer Arbeit und mit unseren »Softskills« richtig aufgestellt sind.

Wir bedanken uns für diese Jahre und versprechen Ihnen: Das Ende ist noch lange nicht in Sicht ;-).